BMW F 900 XR 2020 - Technische Daten, Bilder (2024)

Eines gleich vorweg: in der Standardversion ist die F 900 XR nicht A2-tauglich. Die Weiterentwicklung des DOHC Zweizylinder-Reihenmotors der F 850 GS leistet nun 105 PS bei 8.500 Umdrehungen und ein Drehmoment von 92 Nm bei 6.500 U/min. Die Steigerung der Leistung wurde erstrangig durch die Vergrößerung der Bohrung um 2 mm erzielt, die nun 86 anstatt 84 mm misst. Der Hub blieb mit 77 mm gleich, womit sich ein Hubraum von 895 ccm ergibt. Zusätzlich wurden die Zylinderköpfe überarbeitet und Schiedekolben, anstatt den bisherigen Gusskolben verbaut. Weiterhin verfügt der nun auf 13,1:1 verdichtende Motor über eine Kurbelwelle mit um 90 Grad versetzten Hubzapfen und über 270/450 Grad Zündabstand.

Wer schnell kopfrechnen kann, wird bereits gemerkt haben, dass die F 900 XR mit ihren 105 PS somit nicht für den A2-Führerschein zugelassen werden kann. Deshalb bietet BMW zusätzlich eine 95 PS starke Variante an, die auf die erforderlichen 48 PS gedrosselt werden kann. Eine vollständige Entdrosselung auf die normalen 105 PS ist laut BMW nachträglich aber nicht möglich.

Natürlich will BMW selbst mit der tourentauglichen XR ein sportliches Fahrzeug anbieten, weshalb die F 900 XR bereits serienmäßig mit einer Anti-Hopping Kupplung ausgestattet wird. Diese öffnet ab einer mechanisch vorgegebenen Schwelle die Kupplung, um ein Stempeln des Hinterrades etwa beim Zurückschalten zu verhindern. Zusätzlich kann (gegen Aufpreis) eine neue Motor-Schleppmoment-Regelung (MSR) verbaut werden, elektronisch durch abruptes Gaswegnehmen oder Zurückschalten verursachte Rutschen des Hinterrades verhindert. Je nach Reibwert zwischen Reifen und Fahrbahnoberfläche werden die Drosselklappen im Millisekundenbereich so weit geöffnet, dass das Schleppmoment ausgeglichen wird und das Hinterrad im Haftreibungsbereich bleibt.

Auch der herrliche Schaltassistent Pro, der kupplungsloses Hoch- und Runterschalten ermöglicht kann bei der BMW F 900 XR nachgerüstet werden gegen Aufpreis, selbstverständlich.

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BMW stattet die neue 900er XR serienmäßig mit den Fahrmodi Road und Rain, sowie der abschaltbaren Stabilitätskontrolle ASC (Automatic Stability Control) aus. Rain regelt die Systeme etwas herunter, während Road die volle Leistung der F 900 XR freigibt. Hackelt man im Bestellkatalog auch die elektronische Dämpfungsanpassung Dynamic ESA an, wird die Dämpfung in den Fahrmodi Rain und Road hinten auf den Default-Wert Road eingeregelt. Zusätzlich steht das Dämpfer-Setting Dynamic zur Verfügung, das auch während des Fahrbetriebs ausgewählt werden kann.

Wie bereits andere Modelle der Bayern, lassen sich auch bei der neuen F 900 XR die Fahrmodi Pro nachrüsten. Diese umfassen die zusätzlichen Fahrmodi Dynamic und Dynamic Pro, die Dynamic Brake Control (DBC) und die neue Motor-Schleppmoment-Regelung (MSR). ASC wird zur auf Wunsch abschaltbaren Dynamischen Traktionskontrolle DTC (Dynamic Traction Control), ABS wird zum schräglagenabhängigen ABS Pro.

Das neu entwickelte Chassis-Konzept in der F 900 XR hat sich bereits in den 2018 präsentierten GS-Modellen bewährt.Der Brückenrahmen integriert den Zweizylinder-Reihenmotor als mittragendes Element und besteht aus tiefgezogenen und miteinander verschweißten Stahlblechteilen. Auch der angeschraubte Heckrahmen wurde für eine schlanke Optik neu entwickelt. Mit der Einführung des neuen Rahmenkonzepts einher ging auch die Neupositionierung des Kraftstofftanks.

Während sich der Tank bei den bisherigen Paralleltwin-Modellen unter der Sitzbank befand, wurde er bei der neuen Generation der F Baureihe jetzt an der klassischen Position zwischen Sitzbank und Lenkkopf positioniert. Noch dazu konnte BMW 60 Prozent (%) an Gewicht sparen, indem der Tank aus geschweißtem Kunststoff, anstatt Stahl gefertigt wurde. Das Tankvolumen der F 900 XR liegt bei 15,5 Liter.

Mithilfe von Anpassungen im Bereich des Steuerkopfs (steilerer Lenkkopfwinkel, geänderter Offset, größerer Nachlauf im Vergleich zu den GS Modellen) will BMW ein sportliches Reisegefährt auf die Straße stellen. Dazu arbeitet in der Front eine 43mm Upside-Down Gabel mit einem Federweg von 170 mm, im Heck ein Zentralfederbein mit 172 mm Federweg, welches sich in Federvorspannung und Zugstufendämpfung einstellen lässt.

Wie bereits erwähnt ist das BMW-bekannte Fahrwerksupgrade Dynamic ESA ebenso für die F 900 XR verfügbar. Hier wird die Dämpfung des hinteren Federbeins abhängig von Fahrzustand und Fahrmanövern automatisch im den Gegebenheiten angepasst wird. Dabei arbeitet Dynamic ESA nicht als autarkes System, sondern kommuniziert mit den übrigen Regelsystemen wie ABS / ABS Pro sowie ASC beziehungsweise DTC.

Wer im Vergleich zur Naked Bike Schwester F 900 R keinerlei Unterschiede im Fahrbetrieb erwartet, wird enttäuscht sein. Laut BMW wurden an der XR Änderungen am Gabeloffset, der Federbeinumlenkung und der Sitzbank vorgenommen, um sie handlicher als das Naked Bike zu machen. Bis auf die Sitzposition und dem Lenker sollte also ein spürbarer Unterschied zwischen den Modellen sein!

Optisch orientiert sich die kleine XR an der großen S 1000 XR, die ebenso für 2020 vollständig überarbeitet wurde. Dabei wird sie bereits serienmäßig mit LED-Lichttechnik an allen Ecken und Enden ausgestattet. Sucht man noch mehr Sicherheit muss man das optionale Headlight Pro Paket wählen, das ein Adaptives Kurvenlicht bietet. Dieses funktioniert über die schräglagenabhängige Zuschaltung von zusätzlichen und mit eigenen Reflektoren ausgestatteten LED-Elementen im Hauptscheinwerfer, die auf die Faktoren Schräglage und Geschwindigkeit reagieren. Der Schwellenwert der Schräglage liegt bei 10°, sobald ein Tempo von 10 km/h überschritten ist.

Zumindest lässt BMW die Kunden bei der einen Stelle nicht unbedingt Aufpreis zahlen, die man während der Fahrt am meisten sieht: dem Display. Hier finden wir auf der neuen F 900 XR eine 6,5 Zoll TFT-Einheit, die man bereits aus anderen BMW Modellen kennt. Es verfügt auch über die BMW-Connectivity, die Anrufe, Musik und die Navigation steuern lässt. Für tiefgreifende Informationen über den Fahrzustand, muss die Sonderausstattung Fahrmodi Pro gewählt werden, die weitere Darstellungen (Schräglage. Verzögerung, Laptimer etc.) anbietet.

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